Großer Zapfenstreich auf dem Sportplatz in Laimnau
Großer Zapfenstreich auf dem Sportplatz in Laimnau

Fotoshooting 2014 am Schloss Gießen

Gesamtbild mit Bürgerwehr, Spielmannszug und Jungbürgerwehr
Gesamtbild mit Bürgerwehr, Spielmannszug und Jungbürgerwehr
Bürgerwehr Laimnau
Bürgerwehr Laimnau
Spielmannszug Laimnau
Spielmannszug Laimnau

Jungbürgerwehr Laimnau mit Ausbilder Helmut Hirscher
Jungbürgerwehr Laimnau mit Ausbilder Helmut Hirscher

Informationen zur „Bürgerwehr Laimnau“

Seit 1840 gibt es ununterbrochen die Bürgerwehr Laimnau. Wann genau die Laimnauer Bürgerwehr gegründet wurde, darüber sind sich die Chronisten bis heute nicht einig - auch nicht darüber, aus welchem Anlass das Argentäler Bürgermilitär erstmals einen bunten Rock anzog. Aus der Pfarrchronik ist zu entnehmen, dass ihre Geschichte bis zum 30jährigen Krieg (1618 - 1648) zurückreicht. Damals wurde durch den Kaiser die Bevölkerung aufgerufen, Volksmilizen und Dorfwachen zu bilden, um den plündernden Horden entgegen zu treten.
Aus einer kirchlichen Rechnung geht hervor, dass bei einem Schießen im Jahre 1763 anläßlich eines kirchlichen Festes für 29 namentlich genannte Personen aus Laimnau "Vesper"-Geld gezahlt wurde - unter ihnen ein Fähnrich und ein Tambour. Ob es sich bei der Fes-"Schützengesellschaft" um eine Art Bürgermiliz gehandelt hat, kann vorerst nicht nachvollzogen werden. Ob und wie lange sie überhaupt bestanden haben mag, liegt ebenfalls im Dunkeln.
Tatsache ist, dass während der napoleanischen Herrschaft sämtliche Bürgerwehren und Bürgermilizen verboten wurden. Offiziell datiert man gegenwärtig das Geburtsjahr der Wehr auf 1840, da laut Tettnanger "Amts-Blatt" im Jahre 1890 das 50jährige Bestehen gefeiert wurde. Die nachweisbare Gründung auf 1840 fundiert auf dem damals regierenden württembergischen König Wilhelm I., der seine Untertanen aufforderte, Volksmilizen oder Bürgermilitärs zu bilden, um im Kriegsfall auf Reserven zurückgreifen zu können. In vielen Städten und Gemeinden ist dem Wunsch aus Stuttgart auch Folge geleistet worden. Bald darauf schlief die Sachen in den meisten Orten wieder ein. Hier hielten aber einigen Gemeinden wie Niederwangen, Amtzell, Waldburg und Laimnau an ihrem Bürgermilitär fest und bewahrten die Traditionen bis auf den heutigen Tag.
Wie schon erwähnt feierte 1890 die Bürgerwehr Laimnau das 50jährige Bestehen. Von allen Seiten kamen die anliegenden Pfarrweiler mit Kränzen, Waffen und sieben selbstgergestellten Triumphbögen, die sehr sinnreiche Inschriften trugen. Auch Laimnau gab sich Mühe, die Häuser zu bekränzen und zu beflaggen, um den anwesenden Festgästen den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen. Anno 1900 wurde das 60jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Zum Bürgerwehrfest 1928 war Herzog Albrecht von Württemberg in Husarenuniform erschienen. Im Jahr 1939 kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, fand in Laimnau das Landestreffen mit etwa 15 Wehren statt, anlässlich des 100jährigen Bürgerwehrjubiläums.
Unter Lebensgefahr versteckte Hauptmann Josef Lanz aus Apflau 1945 die alten preußischen Infantrie-Gewehre, Baujahr 1870, in seinem Heustock. Die Bürgerwehr durfte bis 1950 nicht mit Waffen ausrücken, wobei man dann zwei Jahre lang Holz-Hellebarden als Ersatz für die Gewehre benutzte.
1954 wurden neue Uniformen angeschafft nach dem Vorbild der württembergischen Infantrie-Regimenter. 1968 kamen anlässlich eines Kameradschaftstreffens 14 Wehren nach Laimnau, um mit den Bewohnern das 1200jährige Bestehen des Ortes Laimau zu feiern. 1976 fand das Landestreffen wieder im schönen Argental statt und 24 Wehren ließen den Ort wie eine Garnionstadt des 19. Jahrhunderts erscheinen.
(Auszug aus "Bürgerwehr Laimnau Ihre Geschichte und das heutige Vereinsleben", einem Infoblatt, ca. 1998)